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Lufthansa-HV: Wieder Dividende beschlossen, aber...

Lufthansa-HV: Wieder Dividende beschlossen, aber...
Foto: Lufthansa
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Martin Mrowka 07.05.2025 Martin Mrowka

Die Lufthansa hatte zur jährlichen Hauptversammlung geladen. Im Vorfeld hatten Gewerkschaften viel Kritik angekündigt. Die Tagesordnungspunkte wie etwa die Ausschüttung einer Dividende wurden indes alle bestätigt. Es drohen allerdings neue Streiks. Neuigkeiten gab es auch vom Aufsichtsratsvorsitzenden Karl-Ludwig Kley. Die Lufthansa-Aktie tauchte ab.

Rund 1.500 Aktionärinnen und Aktionäre haben am Dienstag in Frankfurt die ordentliche Hauptversammlung der Deutschen Lufthansa AG verfolgt, allerdings nur online. Insgesamt waren bei der virtuellen HV gut 42 Prozent des Grundkapitals vertreten, teilte die Fluggesellschaft mit. Neun Tagesordnungspunkte standen in der Hauptversammlung auf der Agenda, denen die Aktionäre trotz Kritik "mit breiter Mehrheit" zustimmten. 

Zu den Tagesordnungspunkten der Hauptversammlung zählten unter anderem die Verwendung des Bilanzgewinns, welche die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von erneut 0,30 Euro je Aktie vorsieht. Mit großer Mehrheit wurden auch die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2024 entlastet. Das Vergütungssystem für den Vorstand wurde geändert.

Bereits im Vorfeld der virtuellen Hauptversammlung war jedoch Kritik angekündigt worden. Gewerkschaften wie die Vereinigung Cockpit (VC) für die Piloten und Ufo für das Kabinenpersonal kritisierten die Strategie zusätzlicher, teils nicht tarifierter Flugbetriebe. Der Ufo-Vorsitzende Joachim Vázquez Bürger hatte die Konkurrenzsituation als "konzerninternen Vernichtungswettbewerb" bezeichnet.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat den Sparkurs seines Unternehmens gegen die gewerkschaftliche Kritik verteidigt. Er bezeichnete die Gründung neuer Flugbetriebe außerhalb der Stamm-Airline Lufthansa als "strategische Notwendigkeit". Gesellschaften wie Discover und Edelweiß ermöglichten mit ihrer günstigeren Kostenstruktur, zusätzliche Ziele anzufliegen, so Spohr. 

Eurowings sei mit einer Flotte von rund 100 Flugzeugen außerhalb der Drehkreuze Frankfurt und München ein erfolgreicher Anbieter von touristischen Flügen. Zudem wird die neue Gesellschaft City Airlines für Zubringerflüge nach Frankfurt und München eingesetzt.

Die Kernmarke Lufthansa hat im vergangenen Jahr als einzige Konzerngesellschaft einen Verlust eingeflogen (DER AKTIONÄR berichtete). Wichtige Gründe seien laut Spohr verzögerte Flugzeuglieferungen und besonders hohe Standort- und Personalkosten in Deutschland. Von der neuen Bundesregierung erwarte Lufthansa nun eine Reduktion der staatlichen Kosten zur Luftsicherheit und Flugsicherung, sagte der Vorstandschef. "Es kann nicht im Sinne der neuen Bundesregierung sein, dass Lufthansa nur noch außerhalb Deutschlands wächst."

Neue Streik-Drohungen

Die Vereinigung Cockpit fordert das Unternehmen zu Tarifverhandlungen über die Alters- und Übergangsversorgung der rund 4.800 Piloten bei der Kerngesellschaft Lufthansa auf - noch im Mai. Sollten diese scheitern, könnten schnell erneute Streiks bei der defizitären Stammmarke anstehen. "Sollte die Arbeitgeberseite allerdings nicht zügig in Verhandlungen eintreten, wird sich die Frage nach geeigneten Reaktionen zwangsläufig stellen", sagte VC-Sprecher Frank Blanken.

Zum 100. Jahrestag der ersten Lufthansa-Gründung im nächsten Jahr ist eine HV in Präsenz geplant. Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley will sich dann allerdings nicht mehr zur Wiederwahl stellen, wie er bekanntgab. Ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin werde derzeit gesucht. Dieser Prozess sei nicht abgeschlossen.

Die Lufthansa-Aktie gehörte am Dienstag im abgeschwächten MDAX-Umfeld mit einem Kursabschlag von über zwei Prozent auf 6,46 Euro im Xetra-Handel zu den schwächsten Tagesperformern (siehe Chart). Im späten Handel legte die Aktie wieder ein paar Cent zu. Am Mittwoch wird das Lufthansa-Papier ex Dividende gehandelt, in den Anleger-Depots wird die Ausschüttung am 9. Mai gebucht.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Eine Überwindung des gleitenden 50-Tage-Durchschnitts (bei 6,79 Euro) würde der Aktie technisch wohl helfen. Derzeit hält sich die Aktie immerhin weiterhin oberhalb der 200er-Linie, die bei 6,32 Euro verläuft.

Trotz der zuletzt mageren Entwicklung bleiben die Perspektiven für die Deutsche Lufthansa intakt. Vorstandschef Carsten Spohr bleibt fürs Gesamtjahr optimistisch und peilt ein "deutlich höheres operatives Ergebnis" an. Analysten erwarten für 2025 rund 1,9 Milliarden Euro. Engagierte Anleger bleiben an Bord, brauchen jedoch Geduld.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.

Enthält Material von dpa-AFX

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