Die Aktie von Continental zieht zur Wochenmitte spürbar an. Für Rückenwind sorgt dabei ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Spin-Off der Automotive-Sparte. Auf der Auto Shanghai hat der Konzern die Unternehmenspläne der Automotiv-Sparte bekannt gegeben sowie den neuen Namen Aumovio enthüllt.
AKTIONÄR-Leser wissen bereits: Continental will sich vollständig auf das margenträchtige Reifengeschäft konzentrieren und die übrigen Sparten schrittweise abspalten oder veräußern. Die Autozuliefersparte befindet sich bislang unter dem Dach von Continental und soll im September 2025 an die Börse gebracht werden. Die angestrebte Bewertung liegt bei rund 3,6 Milliarden Euro, was einem rechnerischen Wert von 18 Euro pro Aktie entspricht. Dabei erhalten Altaktionäre für je zwei Continental-Aktien eine Aumovio-Aktie. Ab 2026 ist der vollständige Verkauf geplant, um zukünftig den Fokus stärker auf margenstarke Reifengeschäfte zu legen.
Auf der Auto Shanghai gab Continental-Vorstandsmitglied und Aumovio-Chef Philipp von Hirschheydt bekannt, dass sich das Unternehmen zukünftig als modernes Tech-Unternehmen in der Autoindustrie, hauptsächlich in China positionieren will. Im Mittelpunkt stehen insbesondere softwaredefinierte Fahrzeuge und autonome Systeme, die in China immer mehr an Bedeutung gewinnen. Dazu kommt, dass die Automotiv-Sparte bereits 10.000 Mitarbeiter in China beschäftigt und mehr als 14 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet. Durch zukünftigen den Fokus auf den chinesischen Markt wird auch die Entwicklung und Fertigung der Produkte primär lokal stattfinden. Damit sollte die Unternehmenspräsenz im chinesischen Markt verstärkt werden.
Der Spin-off spielt dem DAX-Konzern Continental positiv in die Karten, der Meinung sind zumindest die meisten Analysten, das durchschnittliche Analystenziel liegt bei 76,13 Euro, knapp 13 Prozent über dem aktuellen Kurs. Zudem hat sich das Papier aus charttechnischer Sicht zuletzt deutlich erholt. Die Aktie hat die 200-Tages-Linie bei 62,25 Euro überwunden und notiert aktuell leicht über der 50-Tages-Linie bei 67,40 Euro. Wenn der Kurs über dem aktuellen Widerstand hält, dann wäre das Hoch bei 72,96 Euro das nächste Ziel. Fällt der Kurs jedoch darunter, dann wäre eine Korrektur bis zur 200-Tages-Linie nicht auszuschließen.
Trotz der Fortschritte beim Spin-off bleibt vorerst abzuwarten, ob der jüngste Anstieg über den Wiederstand nachhaltig ist. DER AKTIONÄR rät Anlegern weiter an der Seitenlinie zu bleiben.
Enthält Material von dpa-AFX