Der Reifenhersteller und Autozulieferer Continental hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seine Ziele erreicht, bleibt aber angesichts der schwachen Autokonjunktur auf der Hut. Den Anlegern genügt das Erreichen der Ziele nicht, sie strafen die Aktie aktuell mit einem Minus von fast acht Prozent ab.
Im vergangenen Jahr verbuchte Continental einen Umsatzrückgang von vier Prozent auf 39,7 Milliarden Euro – am unteren Rand der zweimal gesenkten Prognose von 39,5 bis 42 Milliarden Euro. Dennoch kletterte das bereinigte EBIT dank des starken Reifengeschäfts um knapp sieben Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Die EBIT-Marge verbesserte sich von 6,1 auf 6,8 Prozent und übertraf damit die Analystenerwartungen von 6,6 Prozent. „Die schwache Wirtschaftslage, besonders in Europa, und eine rückläufige Automobilproduktion haben uns 2024 stark belastet“, erklärte Vorstandschef Nikolai Setzer.
Trotz eines stagnierenden Nettogewinns von 1,2 Milliarden Euro plant Continental, die Dividende auf 2,50 Euro je Aktie zu erhöhen – 30 Cent mehr als im Vorjahr. Ein Zeichen von Zuversicht, auch wenn die Rahmenbedingungen herausfordernd bleiben. Die bereits erfolgreichen Sparmaßnahmen sollen fortgesetzt werden, um das Unternehmen widerstandsfähiger zu machen.
„Wir wollen uns 2025 weiter verbessern“, betonte der scheidende Finanzvorstand Olaf Schick bei der Bilanzvorlage. „Unsere Kosten- und Effizienzprogramme zeigen Wirkung – entscheidend, da wir auch dieses Jahr keinen Marktschwung erwarten.“ Für 2025 peilt Continental einen Umsatz von 38 bis 41 Milliarden Euro an, die EBIT-Marge soll zwischen 6,5 und 7,5 Prozent liegen.
Ein Schlüsselprojekt ist die Abspaltung der margenschwachen Autozuliefer-Sparte (Brems- und Elektroniksysteme), die rund die Hälfte des Umsatzes ausmacht. Experten loben dies als cleveren Zug, um den profitableren Reifenbereich hervorzuheben. Laut Medienberichten soll die Trennung bis Jahresende abgeschlossen sein, ein Börsengang des neuen Unternehmens wird diskutiert.
Für 2025 bleibt Continental zurückhaltend. Neben der schwachen Autokonjunktur belasten auch die geopolitischen Unsicherheiten die Branche. Anleger bleiben daher vorerst an der Seitenlinie.