Im schwachen Marktumfeld setzt sich die Aktie von Bayer am Donnerstag an die Spitze im deutschen Leitindex. Neben der Charttechnik wirken sich auch Neuigkeiten aus China positiv aus. Die Leverkusener haben die Zulassung für den Blockbuster Eylea in der höheren Dosierung von der zuständigen Behörde erhalten.
Das Center for Drug Evaluation (CDE) der chinesischen National Medical Products Administration (NMPA) hat Eylea grünes Licht nun auch in der 8-Milligramm-Variante zur Behandlung der neovaskulären (feuchten) altersabhängigen Makuladegeneration (nAMD) erteilt. Die Vertriebsgenehmigung erfolgt auf Basis positiver Ergebnisse der PULSAR-Studie der Phase 3. Bayer konnte in dieser demonstrieren, dass Eylea in einer höheren Dosierung mit einem längeren Behandlungsintervall eine vergleichbare Wirkung hat.
Durch das längere Behandlungsintervall wird die Behandlung attraktiver für Patienten. Eylea wird per Spritze ins Auge verabreicht. Doch Bayer sieht sich mit dem auslaufenden Patentschutz bei Augenheilmittel konfrontiert, wichtige Patente laufen in diesem Jahr aus.
Im ersten Quartal 2025 war Eylea im Pharma-Portfolio von Bayer das umsatzstärkste Medikament, nachdem der einstige Top-Seller Xarelto bereits unter generischem Wettbewerbsdruck leidet. Nominal steigerte Bayer die Erlöse mit dem Augenheilmittel um 4,2 Prozent auf 815 Millionen Euro.
Aus charttechnischer Sicht ist die Aktie von Bayer von der 200-Tage-Linie nach oben abgeprallt. Für einen nachhaltigen charttechnischen Befreiungsschlag reicht die Kraft der Bullen allerdings noch nicht aus.
Bayer konnte zuletzt allen voran mit der Pharma-Division überzeugen. Das Consumer-Health-Business verfehlte im ersten Quartal die Erwartungen, während die Crop-Science-Sparte weiter unter Preisdruck leidet und von den Glyphosat- respektive PCB-Rechtsstreitigkeiten in den USA überschattet wird. Zudem sitzt Bayer auf einem enormen Schuldenberg, der größere anorganische Wachstumspotenziale ausbremst. Die Aktie ist weiterhin kein Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.