Der chinesische Autobauer XPeng sorgt für ein Ausrufezeichen: Im ersten Quartal hat das Unternehmen alle Schätzungen übertroffen. Noch bemerkenswerter ist die Prognose für das laufende Quartal: Demnach sollen die Umsätze gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt werden. Die Aktie liegt im US-Handel zeitweise 14 Prozent im Plus.
Im Auftaktquartal konnte XPeng den Umsatz auf 15,8 Milliarden Yuan (1,93 Milliarden Euro) steigern. Damit hat der Elektroautohersteller aus Guangzhou nicht nur seinen eigenen Zielkorridor und die Bloomberg-Konsensschätzung, die bei 15,63 Milliarden Yuan (1,91 Milliarden Euro) lag, überboten, sondern auch 141,5 Prozent mehr Umsatz verzeichnet als im Vorjahr.
Die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge lag mit 94.008 Einheiten ebenfalls weit über der Schätzung von 90.592 Fahrzeugauslieferungen. Noch mehr beeindruckt der Vorjahresvergleich: Gegenüber den 21.821 ausgelieferten Einheiten hat der chinesische Hersteller diese Zahl binnen eines Jahres um satte 430 Prozent gesteigert. „Trotz der saisonalen Schwankungen bei den Autoverkäufen haben unsere vierteljährlichen Auslieferungen einen neuen historischen Höchststand erreicht“, freut sich der CEO Xiaopeng He.
Weiter fügt Vice Chairman und Co-President Hongdi Brian Gu hinzu: „Wir haben erhebliche Verbesserungen bei der Kostensenkung erzielt. Unsere Bruttomarge für Fahrzeuge ist in sieben aufeinanderfolgenden Quartalen gestiegen.“ Die Bruttomarge kletterte auf 15,6 Prozent (Bloomberg-Prognose: 14,8 Prozent), während der operative Verlust mit 1,04 Milliarden Yuan deutlich geringer ausfiel als erwartet.
XPeng macht Druck auf die Konkurrenz
Angesichts der sehr guten Zahlen, mit denen sich XPeng als großer Player unter den chinesischen EV-Herstellern positioniert, hält die Konzernspitze an der langfristigen Wachstumsstrategie fest. Im Zeitraum von April bis Juni will XPeng die Erlöse weiter steigern. Das Unternehmen erwartet einen Wert zwischen 17,5 und 18,7 Milliarden Yuan (2,14 und 2,29 Milliarden Euro), der klar über dem Konsens von 17,3 Milliarden Yuan (2,11 Milliarden Euro) liegt. Bei den Fahrzeugauslieferungen rechnet XPeng mit 102.000 bis 108.000 Einheiten – in diesem Bereich liegt auch die Erwartung der Bloomberg-Analysten.
Mit erneut starken Zahlen und einem sehr guten Ausblick auf das nächste Quartal unterstreicht XPeng seine Ambitionen im EV-Markt – Anleger reagierten am Mittwoch zum US-Handelsstart euphorisch. Auch auf technologischer Seite bietet der Konzern mit eigener Entwicklung von KI-Chips und Robotern eine spannende Investmentstory. Die Aktie notiert derzeit noch knapp unter dem GD50 – ein nachhaltiger Ausbruch über diesen Widerstand könnte ein technisches Kaufsignal liefern. Bis dahin bleibt das Papier auf der Watchlist. DER AKTIONÄR favorisiert stattdessen BYD. Der direkte Konkurrent von XPeng machte heute eine Kampfansage an europäische E-Auto-Hersteller.