BMW hat zum Jahresstart einen zweistelligen Gewinneinbruch verzeichnet. Im ersten Quartal ging der Gewinn um mehr als 26 Prozent zurück, lag damit aber über den Erwartungen. Der Umsatz fiel hingegen schwächer als erwartet aus. Nach wie vor leiden die Bayern unter der China-Schwäche und den US-Zöllen. Vorbörslich zieht die Aktie trotzdem leicht an.
BMW verzeichnete im ersten Quartal einen Gewinnrückgang um 26 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Damit schnitt BMW besser ab als erwartet: Die Analysten rechneten mit einem Überschuss von nur 1,9 Milliarden Euro. Das EBIT fiel um 23 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro, die Prognosen lagen hier bei 2,8 Milliarden Euro. Besonders im Kerngeschäft Automobilbau war der Rückgang spürbar: Die operative Marge verringerte sich von 8,8 auf 6,9 Prozent.
Der Umsatz gab ebenfalls um acht Prozent auf 33,8 Milliarden Euro nach und hinkte damit den Erwartungen von 35,1 Milliarden Euro hinterher. Die im April veröffentlichten Absatzzahlen zeigten bereits die Probleme: Die weltweiten Verkäufe – inklusive der Marken Mini und Rolls-Royce – sanken um 1,4 Prozent auf 586.000 Fahrzeuge. Hauptgrund war ein starker Rückgang in China, wo der harte Preiskampf und zunehmende Konkurrenz durch einheimische Hersteller den Markt bestimmen.
Auch die Entwicklung in den USA bleibt angespannt. Zwar produziert BMW dort jährlich rund 400.000 Fahrzeuge. Doch da viele der in den Staaten produzierten Autos für den Export bestimmt sind, machen die drohenden Importzölle auf EU-Waren das Geschäft risikobehaftet. Schon jetzt könnten die Belastungen aus Zöllen und Gegenzöllen im Milliardenbereich liegen.
Ausblick bestätigt
BMW geht weiterhin von einem Vorsteuergewinn auf Vorjahresniveau aus – das wären rund 11 Milliarden Euro. Die operative Marge im Automobilsegment soll bei fünf bis sieben Prozent liegen. Der Konzern erwartet, dass die Zollerhöhungen ab Juli 2025 wieder zurückgenommen werden und hält die aktuellen Maßnahmen für teils nur vorübergehend. Dennoch bleibt die Lage volatil. Finanzchef Walter Mertl warnte vor möglichen zusätzlichen Belastungen, sollten US-Zölle dauerhaft bleiben.
Im Vergleich zur deutschen Konkurrenz schlägt sich BMW noch wacker. Dennoch steht die gesamte Branche unter Druck und die europäischen Hersteller leiden unter den Zöllen. Ein Einstieg drängt sich daher aktuell nicht auf. DER AKTIONÄR setzt bei den Autobauern auf BYD und Tesla.